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Reisebericht Ägypten

Von | 2019-06-21T10:03:33+00:00 24 Mai, 2018 |Allgemein|0 Kommentare

Zwei Wochen bin ich Ende März 2018 durch Ägypten gereist, hätte allerdings noch etwas länger verweilen können. Das Essen ist lecker und im Allgemeinen auch billig. Hier tauchst du in eine Welt alter Geschichte (Pharaonen, Pyramiden, Hieroglyphen etc.) ein, was ziemlich interessant ist. Massentourismus findest du hier momentan nicht, da viele aufgrund der Terrorgefahr fernbleiben. Persönlich habe ich mich keine Sekunde unsicher gefühlt. Es ist ein muslimisches Land. Hier hörst du fünfmal am Tag ein lautes Gebet, das circa 15 Minuten andauert. Frauen bekommst du zwar zu Gesicht, aber weitaus weniger als Männer und die meisten tragen ein Kopftuch. Alle Verkäufer, Fahrer, Kellner etc. sind Männer. Ebenso kannst du hier kein Schwein essen.

Alle Bilder sind von mir selbst geschossen worden.

Umrechnung: 21 Ägyptische Pfund (EGP) entsprachen 1 Euro

Sieben Tage in Hurghada

Vom Flughafen Frankfurt flog ich über Istanbul nach Hurghada mit der Pegasus Airline. Der Start meiner Weltreise! Das Flugticket kostete 187 Euro und ich wurde dort am Flughafen für umsonst nachts um 2 Uhr abgeholt. Es war der Besitzer des Hostels: Sea Waves Hostel. Da alle schliefen, brachte er mich in einem Zweibettzimmer unter, um keinen aufzuwecken. Dort blieb ich dann aber die ganze Zeit über. Man merkte schon den Temperaturunterschied zu Deutschland. 3° C in Deutschland und 20° C nachts in Hurghada.

Am ersten Tag habe ich den Strand aufgesucht, Jasime Beach. Eintritt circa 10 Cent. Dort kann man sich schön auf eine Liege legen und entspannen. Der Sand ist super, bloß wenn man ins Wasser geht, wird man direkt das Geröll spüren. Des Weiteren muss man ziemlich weit hineinlaufen, damit es tiefer wird. Es gibt aber einen Ort in Hurghada, wo man über einen Steg direkt ins tiefere Gewässer kommt. Müsste sogar ganz in der Nähe gewesen sein. Das Wasser war leicht frisch, aber sauber und durchsichtig.

Jasmine Beach Hurghada

Tauchkurs in Hurghada

Am zweiten Tag ging bei mir schon der Open-Water-Tauchkurs los. Hatte mich einen Tag zuvor angemeldet. Name der Tauchschule: New Son Bijou. Kosten für den Open Water: 260 Euro. Dauer: drei Tage. War ein schönes Abenteuer, die Unterwassersicht war super und die Tauchlehrer waren freundlich und hilfsbereit.

Immer wieder zeigte mir der Tauchlehrer praktische Tricks:

  • Wie zieht man sich die Flossen allein an?
  • Erklärung der Atemregler bzw. des kompletten Tauchsets
  • Weste + Tank unter Wasser ausziehen und wieder anziehen
  • Was tun bei einem Krampf?
  • Unterwasserzeichen
  • Wie bringe ich einen bewusstlosen Tauchpartner zurück?
  • Tauchgewichte unter Wasser an- und ausziehen
  • Wie entferne ich Wasser aus meiner Tauchbrille?
  • Druckausgleich über die Nase
  • Stabilisierung deiner Person, sodass man waagerecht bleibt
  • Auf- und Abtrieb

Die theoretische Prüfung war schwerer als gedacht. Ich lernte zuvor zwei Tage immer abends.

Hier geht’s zur Online-Prüfung:
Padi Open Water Tauchprüfung

Bestanden habe ich mit 86 %, was dann doch knapp war, weil man 75 % braucht, um zu bestehen.
Die Prüfung absolvierte ich am letzten Tag bei der Rückfahrt. Das Boot schaukelte sehr, sodass es etwas schwer war, sich zu konzentrieren.

  • Tauchen in Hurghada
  • Ägypten Hurghada tauchen
  • tauchenHurghada
  • Weltreise Hurghada

Am fünften Tag war Erholung angesagt. Drei Tage tauchen reichte mir vollkommen und ich brauchte Zeit, um meine Videos zu schneiden.

Am sechsten Tag habe ich eine Quad-Tour durch die Wüste gemacht. Ein fünfminütiger Kamelritt war auch inbegriffen. Die Tour hat 15 Euro gekostet, was allerdings nicht alles war. Ich habe noch 3 Euro für einen Schal und 2 Euro für eine Brille bezahlt. Zuerst sind wir 25 km zu einem kleinen Dorf gefahren, wo wir einen Beduinentee getrunken haben. Dort fand auch der Kamelritt statt. Man kann dort auch Schlangen besichtigen für rund 2 Euro. Dann kam die Quad-Tour und danach ging es wieder 25 km zurück. Inzwischen war es etwas abgekühlt, da die Dämmerung einbrach. Hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht. Am besten einer der letzten sein, um sich ein bisschen zurückfallen lassen zu können. So kann man dann ein bisschen Gas geben.

Schlange Hurghada
Quad fahren in Hurghda, Ägypten

Vier Tage in Luxor

Nach einer fast sechsstündigen Busfahrt bin ich in Luxor angekommen. Das Busticket hat mich 7,60 Euro gekostet. Waren sehr knapp dran, sodass ich den Bus fast verpasst hätte. Der Hostelbesitzer gab mir einen Umschlag für seinen Freund mit, der auf mich in Luxor wartete. Ich war ein Postbote J Der fuhr mich dann für umsonst zum Venus Hostel/Hotel.

Am Tag danach begann ich meine private Tagestour für rund 21 Euro. Ein Hostel-Angestellter und ich nahmen die Fähre über den Nil zur Westseite, dort wartete der Fahrer auf mich. Zuerst fuhren wir zum Valley of the Kings. Mann, war es heiß hier! Und das schon um 10 Uhr morgens. Hier im Tal der Könige wurden bereits 64 Gräber von Herrschern gefunden, die aus der Zeit von ca. 1550 bis 1069 v. Chr. stammen. Die Schätze, die sich in den Gräbern befanden, wurden in das Ägyptische Museum in Kairo gebracht. Viele Herrscher verzichteten auf eine Pyramide, da sie ein Indiz für Schätze und somit eine Einladung für Diebe war.

Tal der Könige in Luxor
Kings valley Grabkammer

Danach fuhren wir zum Totentempel der Hatschepsut. War nicht weit weg, sondern ganz in der Nähe. Leider übte der Fahrer etwas Druck aus, indem er eine zu knappe Zeit vorgab, in der ich wiederkommen sollte. Die Zeit war aber schon beim Valley of the Kings zu kurz gewesen, sodass ich eine halbe Stunde draufrechnete. Was am Ende auch fast zu knapp war. Der Totentempel der Königin Hatschepsut stammt aus der Zeit der 18. Dynastie (1550 bis 1070 v. Chr.) und besteht komplett aus Kalkstein. Der Tempel wurde für die Götter erbaut.

Hotschisoup Luxor

Nun ging es weiter zu den zwei Memnonkolossen. Zwei riesige Statuen, die im 14. Jahrhundert v. Chr. erbaut wurden. Sie stellen den König Amenophis III. dar. Er war der neunte ägyptische Pharao. Hier muss man kein Ticket kaufen.

Memnonkolossen

Am Tag danach ging es auf die Bananeninsel mit dem Hotelbesitzer, der schon nett ist. Am Nilufer sind wir in ein kleines Boot gestiegen, aber ein anderes Boot mit Motor schleppte uns dorthin. Von der Bananeninsel bin ich wirklich begeistert gewesen, es war sehr entspannt dort. Wir haben uns in einem Restaurant niedergelassen und etwas getrunken. Habe mir einen Bananen-Milchshake bestellt. Bananen konnte man so viel man wollte umsonst mitnehmen. Habe mir aber nur drei eingepackt. Auf dem Rückweg ließen wir uns auf dem Nil mit der Strömung treiben und somit dauerte die Fahrt etwas länger als auf dem Hinweg.

Bananeninsel Luxor

Am Tag danach war mal wieder ein Ruhetag: Video schneiden, skypen und Netflix.

Am zehnten Tag habe ich mich zum Karnak-Tempel fahren lassen, der circa 3 km entfernt war. Das ist die größte Tempelanlage Ägyptens, sie wurde in der 12. Dynastie errichtet. Hat sich gelohnt. Hatte mir zwar einen Guide besorgt, aber man konnte sie echt schlecht verstehen. Ihre Standard-Sätze haute sie schnell und undeutlich raus. Irgendwann gab ich es auf, immer wieder nachzufragen. Nach der Guide-Tour blieb ich dennoch eine weitere Stunde, um es mir gemütlich noch mal anzuschauen. Meine empfohlene Dauer: zwei Stunden.

Karnak tempel Bild 3 in Ägypten
Karnak Tempel Luxor Bild2
Karnal Tempel Luxor

Nach dem Karnak-Tempel ging ich zum Luxor-Tempel, der bei mir in Hotelnähe ist. Momentan wird eine direkte Straßenverbindung zum Karnak-Tempel gebaut. Auch der Luxor-Tempel wurde in der 12. Dynastie erbaut und dem Gott Amun und seiner Familie gewidmet. Der Luxor-Tempel ist wirklich sehr klein und hat nicht viel zu bieten. Eine Stunde Aufenthalt reicht vollkommen aus. Die Sphinx-Allee zwischen Luxor und Karnak ist hingegen sehr schön anzuschauen: eine Straße mit Sphinxen (Steinbild eines Löwen mit Menschengesicht) an den Seiten.

Luxortempel Bild1
Luxortempel
Luxortempel Bild3

Luxor an sich ist eine schöne Stadt und man kann hier ein paar Tage verbringen. Man sollte sich aber vorher gut erkundigen. Es gibt viel zu sehen und es ist schwer, den Überblick zu bewahren. Das gilt nicht nur für die Attraktionen, sondern auch für die Kosten. Der Hotelbesitzer hat mich auch ein bisschen über den Tisch gezogen. Besorge dir zum Beispiel ein Fahrrad für den Karnak- und Luxor-Tempel, da lohnt sich kein privater Fahrer. Oder hole dir einen Fahrer von der Straße. Im Hotel war ich komplett die Tage alleine, es waren keine anderen Gäste anwesend. Gebucht hatte ich es über Booking.com. Ein weiterer Pluspunkt für Luxor ist der Markt, auf dem du billig einkaufen kannst. Ein echt mieser Nachteil an Luxor waren die Verkaufsleute. Kaum war ich aus meinem Hotel draußen, kamen die schon angerannt, was wirklich nervte. Die laufen dann mit dir etliche Meter mit und laden dich zu einem Tee ein (in ihrem Shop natürlich!). Einer wollte sogar, dass ich ihm einen Brief für seine Freundin in London schreibe. Leider musst du hier ziemlich hart vorgehen, sonst kannst du zehnmal nett nein sagen. Und wenn einer weg ist, kommt leider schon der nächste angerannt.

Drei Tage in Kairo

Weiter ging es mit dem Nachtzug von Luxor nach Kairo, der Zehn-Millionen-Hauptstadt. Das Zugticket für rund 260 Ägyptische Pfund, rund 12 Euro, hat mir der Hotelbesitzer besorgt, was dann natürlich mehr gekostet hat. Die Fahrt dauerte zehn Stunden und ich bin am nächsten Morgen angekommen. Vom Bahnhof aus habe ich mir ein Taxi zum Panoram Hostel genommen. Ist eine private Unterkunft, ein Ägypter vermietet seine zwei Zimmer. Hat sich aber gelohnt. Er erklärte mir viel und die Internet-Verbindung war super. Am nächsten Tag besuchte ich das legendäre Ägyptische Museum. Es war nicht so arg weit von meiner Unterkunft entfernt, deshalb entschloss ich mich, zu Fuß zu gehen. Ich brauchte circa 30 Minuten dafür. Das Museum kann ich sehr empfehlen, es ist ausgestattet mit alten historischen Artefakten. Hier kannst du Grabstätten, Goldsärge, Mumien, Figuren, goldene Pharaomasken, Waffen, Hieroglyphen in Steinen etc. bestaunen. Die Exponate sind bis zu 6000 Jahre alt. Meine empfohlene Aufenthaltsdauer beträgt 3,5 Stunden.

  • Grabstätte Ägypten
  • Statue ägyptisches Museum
  • Stutue Museum
  • Ägyptisches Museum Überblick
  • Ägyptisches Museum Bild 5
  • Ägyptisches Museum

Weiter ging meine Tour Richtung Kairo Tower. Dieser 187 Meter hohe Turm ist nicht weit vom Ägyptischen Museum entfernt und wurde im Jahre 1961 fertiggestellt. Das Eintrittsticket kostete mich als Ausländer 180 EGP = 8,30 Euro. Am Eingang musste ich mein Stativ vorübergehend abgeben, da es anscheinend zu gefährlich ist. Mit dem Fahrstuhl ging es dann nach oben und man hat dort eine echt schöne 360°-Sicht auf Kairo. Hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ein paar Etagen drunter befindet sich ein drehbares Restaurant, wo man natürlich essen und zudem die Aussicht genießen kann.

Kairo Tower
Kairo tower

Am nächsten Tag war wieder mehr oder weniger Entspannung angesagt: Video schneiden und skypen.

Am vorletzten Kairo-Tag arrangierte mir der Gastgeber eine Tagestour für weitere Sehenswürdigkeiten Kairos. Allein die Kosten für den privaten Fahrer betrugen 300 EGP = 13,70 Euro. Der sprach aber richtig gutes Englisch, was alles ziemlich vereinfacht hat. Der erste Stopp war die Sakkara-Pyramide, die circa eine Stunde entfernt war. Dort wird dir mehr oder weniger ein Führer aufgezwungen, sofern du keinen willst, solltest du hartnäckig bleiben. Der Führer meinte am Anfang, dass er zum Eintritt dazugehört, aber am Ende war klar, dass er Geld will. Er knipste zumindest ein paar Bilder von mir, was mir sehr entgegenkam. Zu sehen waren natürlich die große Sakkara-Pyramide, ein paar Gräber und Hieroglyphen. Kamelreiten kannst du hier auch und sogar ein Pferd kann geritten werden. Sakkara-Pyramide: 2650 v. Chr. erbaut, 62,5 Meter hoch. 1,5 Stunden reichen hier aus und dann machte ich mich wieder auf den Weg zu meinem Fahrer.

Pyramdie Sakkara Kairo
Sakkara Pyramide in Ägypten

Nun fuhren wir nach Memphis. Memphis war die Hauptstadt Ägyptens während des Alten Reiches. Zu sehen ist hier die große Kolossalstatue von Ramses II. Für den Aufenthalt würde ich 45 Minuten vorschlagen, ist nicht so groß hier. Nach einer kurzen Pause mit dem Fahrer, Kaffee getrunken, fuhren wir weiter zu den berühmten, heiß ersehnten Gizeh-Pyramiden, eines der Sieben Weltwunder.

Memphis Statue

Die Pyramiden entstanden circa 2620 bis 2500 v. Chr. und gehören zu den bekanntesten und ältesten Bauwerken der Welt. Die größte Pyramide, die Cheops-Pyramide, ist ungefähr 139,75 Meter hoch. Auf die Pyramiden hatte ich mich schon tierisch gefreut. Natürlich wurde auch hier wieder eine Ticketgebühr fällig, die 120 EGP = 5,50 Euro betrug. Einen Guide habe ich gleich abgelehnt, den brauchte ich jetzt nicht. Am Anfang fragen dich ein paar Pferdekutschenfahrer, ob du mitfahren willst. Kostet circa 100 EGP pro Stunde. Ob es sich wirklich lohnt, kann ich nur schwer beurteilen, würde aber eher verneinen. Sofern du etwas Zeit und Fitness mitbringst, laufe lieber. Filmen und Fotos schießen geht während der Kutschfahrt schlecht, es wackelt zu sehr. Ich habe also darauf verzichtet und bin gelaufen. Weiter oben auf dem Hügel angekommen, wurde eine kleine Pause vereinbart. „Natürlich“ drängte der Führer wieder darauf, schnellstmöglich weiterzuziehen. Dort habe ich ein paar Fotos geschossen. Einer dort meinte, er wäre Angestellter hier, aber auch der will wieder nur Geld, wenn er Fotos für dich schießt. Selbst für einen Kamelritt wollte der 5 Euro haben. Man muss schon ziemlich aufpassen in Ägypten.

Gizeh Pyramiden Kairo
Sphinx und Pyramide mit Andy
Spinx Kairo

Ein bisschen weiter habe ich eine Grabstätte unterirdisch besucht, auch hier aufpassen. Für das Filmen bzw. Fotografieren wollen die wieder Geld von dir haben. Um bei der kleinen Grabstätte Fotos schießen zu dürfen, wollte der 300 EGP, was natürlich lächerlich ist. Ich gab ihm 20 EGP. Dann ging es weiter zur großen Sphinx, die eine wirklich faszinierende Aussicht zu bieten hat. Da kann man dann eine Weile verweilen. Zurück ging es schließlich durch verschiedene Verkaufsstellen am Straßenrand, die wieder versuchen, deine Gunst zu erwerben. Da ich noch auf den Fahrer warten musste, aß ich Reis mit Kafka. Kafka ist eine Art Hackfleisch. Schmeckte ziemlich gut. Allgemein ist das Essen in Ägypten echt super gewesen.

Gizeh Pyramdie
Grabstätte Gizeh Pyramide
Verkaufsstand Gizeh Pyramdien

Das war‘s auch schon von Ägypten, am nächsten Tag ging mein Flieger von Kairo aus nach Mumbai (Indien).

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